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Turn-EM in Cluj-Napoca: Gute und schlechte Ergebnisse der österreichischen Turner

Turn-EM in Cluj-Napoca: Gute und schlechte Ergebnisse der österreichischen Turner

Top-Hoffnung Vinzenz Höck mit Fieber out. Alexander Benda ein großes Versprechen für die Zukunft. Matthias Schwab und Michael Fussenegger mit starken Auftritten.

Österreichs Kunstturner bestritten am Mittwoch in Cluj-Napoca (Rumänien) die heurige Europameisterschaft. Vinzenz Höck, die größte Turnsport Austria-Hoffnung auf einen Spitzenplatz, fehlte leider – er verbrachte den Tag mit Fieber im Hotelbett. Auftritte im Bereich des persönlichen Maximums gelangen Alexander Benda und Matthias Schwab. Michael Fussenegger brachte ebenfalls seine Leistung. Dirk Kathan und Xheni Dyrmishi hingegen patzten in ihren Küren mehrfach.

Das beste österreichische EM-Ergebnis 2017 im Feld der 168 Turner aus 37 Ländern gelang Matthias Schwab mit Platz 21 am Reck (13.233 Punkte). Am Boden, dem zweiten Gerät, an dem er antrat, absolvierte der 26-jährige Vorarlberger sein Programm ebenfalls fehlerfrei. Mit 13.433 resultierte Rang 36: „Ich bin sehr zufrieden, denn besser kann ich nicht turnen.“

Das zweitbeste Turnsport Austria-Resultat lieferte Michael Fussenegger als 24. an den Ringen ab. Der 23-jährige Vorarlberger zeigte seine einzige EM-Übung bereits morgens als zweiter Starter des Bewerbs. Weil das Kampfgericht nach der ersten Kür uneins war und unüblich viel Zeit zur Abstimmung benötigte, musste Fussenegger fast zehn Minuten lang am Podium auf seinen Auftritt warten. Dennoch behielt er Konzentration und Spannkraft, abgesehen von einer Unsicherheit gelang ihm mit 13.800 Punkten eine nahezu perfekte Übung: „Ein kleiner Wackler bei der Felge, insgesamt bin ich zufrieden.“

Alexander Benda darf seine EM 2017 ebenfalls sehr positiv verbuchen. Dem erst 20-jährigen Grazer gelang bei seinem ersten Mehrkampf-Großereignis nahezu alles nach Wunsch: „Fünf der sechs Geräte fehlerfrei und am Pauschenpferd zum Schluss hart gekämpft, aber durchgeturnt. Das hat wirklich super geklappt.“ Mit 76.332 Zählern auf Platz 34 fehlten Benda 1.6 Punkte zum Mehrkampffinale der besten 24. Er hat zweifelsfrei das Potenzial, in Zukunft bei WM und EM in diesen illustren Kreis vorzustoßen.

Für Xheni Dyrmishi (26, Wien) und Dirk Kathan (20, Vorarlberg) bedeutete die EM 2017 hingegen kein Erfolgserlebnis. Dyrmishis hohes Risiko am Pauschenpferd blieb wegen eines Sturzes unbelohnt (Platz 82). Kathan unterliefen in seinen Übungen am Boden und Pauschenpferd, die beide Schwierigkeitswerte auf internationalem Spitzenniveau gehabt hätten, jeweils zwei Stürze (Ränge 91 und 87).

Nationaltrainer Petr Koudela: „Die Turner haben entsprechend der Vorbereitung ihre Leistungen gebracht. Bei Dirk und Xheni wussten wir, dass durch die hohen Schwierigkeitswerte ihrer Übungen das Risiko, Fehler zu machen, relativ groß war. Ich bin insgesamt mit der Leistungsentwicklung zufrieden.“

Turnsport Austria-Sportdirektor Dieter Egermann: „Unsere Turner haben ansprechende Leistungen gebracht und Österreich auf dem internationalen Parkett gut vertreten. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese EM nur die erste Etappe auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 war. Gratulation an alle Turner, die ihre Übungen durchturnten, und Kopf hoch und weiterarbeiten an die, die ihre Übungen nicht fehlerfrei absolvieren konnten. Ich bin stolz auf dieses Team und die Entwicklung in den letzten Jahren“.



19/04/17

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