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Erstes Resümee: Österreich erfolgreichste Turn-EM!

Erstes Resümee: Österreich erfolgreichste Turn-EM!

Ab Donnerstag übernehmen bei der Europameisterschaft in Mersin (Türkei) die Frauen und Elisa Hämmerle greift ins Geschehen ein. Doch schon jetzt ist die Kunstturn-EM 2020 die bislang für Österreich klar erfolgreichste.

Turnsport Austria-Präsident Prof. Friedrich Manseder: „Ich gratuliere Vinzenz Höck zur Silbermedaille und allen im Männerteam zu den weiteren Finalplätzen. Ich freue mich, dass wir auf dem eingeschlagenen Weg so erfolgreich Richtung Olympia vorankommen.“

Bei der EM in Mersin 2020 wurden von Österreichs Turnern die Silbermedaille an den Ringen (Vinzenz Höck, Video der Finalkür), der sechste Platz am Barren (Severin Kranzlmüller), der siebente am Boden (Alexander Benda), der sechste Platz im Teamfinale (Höck, Kranzlmüller, Benda, Ricardo Rudy, Manuel Arnold) sowie bei den Junioren ein siebenter (Boden) und neunter (Mehrkampf) Platz durch Askhab Matiev erreicht.

Auch wenn wegen Corona bzw. der politischen Situation (Frankreich) nicht alle Top-Nationen bei der Turn-EM 2020 dabei sein konnten, wollten oder durften: Insbesondere Vinzenz Höcks Ringe-Erfolg direkt hinter dem Weltmeister und vor dem Olympiadritten wird dadurch nicht geschmälert.

Mit seinen Wertungen aus Mersin hätte Höck auch bei der voll besetzten Weltmeisterschaft 2019 (bei der er wegen eines deutlichen Qualifikations-Patzers unter 201 Ringeturnern aus 92 Ländern „nur“ auf Platz 16 landete) das Ringefinale erreicht und wäre dort schließlich ebenso auf dem Podest gestanden.

Resümee des Kunstturner-Sportdirektors, der EM-Trainer:

Das aktuelle Männer-Turn-EM-Team ist mittlerweile via München bereits wieder gut zuhause angekommen. Sportdirektor Fabian Leimlehner resümiert: „Nach einer Vorbereitung mit so vielen Hürden und Komplikationen ist es umso schöner, das Jahr erfolgreich abzuschließen. Insbesondere zeichnet unser Team eine unglaubliche Leidenschaft und Motivation aus. Hier ein spezielles Lob an meine Trainer Petr Koudela und Kieran Behan, die meine Vorgaben in der Vorbereitung perfekt umgesetzt haben. Der Schlüssel zum Erfolg ist definitiv die hervorragende Arbeit aller Beteiligten. Nichtsdestotrotz ist nach dem Wettkampf vor dem Wettkampf. Wir sind motiviert, unsere Ziele ständig nach oben zu schrauben und mit konstantem Eifer zu verfolgen, denn der Zenit ist sicher noch nicht erreicht. Wir freuen uns auf die Arbeit in den nächsten Jahren.“

Österreichs Nationaltrainer Petr Koudela, der hinter dem großen Fortschritt der jüngeren Vergangenheit steht: „Es war und ist mir eine Ehre, mit diesem Team zu arbeiten. Wir haben uns exzellent vorbereitet, im Wettkampf die Nerven behalten und unsere Trainingsleistungen abgerufen. Meine herzliche Gratulation an alle Beteiligten. Ich freue mich auf weitere spannende Aufgaben. In diesem komplizierten Jahr war es nicht einfach, eine adäquate Planung vorzunehmen. Nach ständigen Wettkampf-Absagen war es wichtig, die Motivation trotzdem hoch zu halten, das ist gelungen. Mein Dank gilt außerdem unseren Kampfrichtern, die virtuell mitgeholfen haben, die Vorbereitung zu begleiten. Wir haben jetzt ein mental starkes Team, das fähig ist, auch zukünftig solche Resultate nach Hause zu bringen.“

Kieran Behan, zweifacher irischer Olympia-Teilnehmer, ist seit Jahresbeginn 2020 Österreichs Junioren-Cheftrainer. Zusätzlich unterstützte er Petr Koudela am Bundesstützpunkt Innsbruck wegen der speziellen Corona-Begleitumstände bei der Elite: „Die Jungs haben exakt die Arbeit geleistet, die von ihnen erwartet wurde und wurden verdient belohnt. Mein Dank gilt besonders Petr Koudela und Fabian Leimlehner für eine unglaublich interessante Arbeits-Atmosphäre: weiter so!“

Ein kurzer österreichischer Rückblick in der Turn-EM-Geschichte

Die erste Turn-Europameisterschaft fand 1955 in Frankfurt am Main statt. Damals gewann Österreichs „nach wie vor“ Rekordstaatsmeister Hans Sauter (V) die Bronzemedaille am Pauschenpferd – allerdings noch ohne eigenständig ausgetragenes Gerätefinale. In ein solches der jeweils besten Acht aus der EM-Qualifikation zog vor 2020 erst ein einziger Österreicher ein: Marco Baldauf (V) wurde 2012 Sechster am Reck.

Turn-EM-Mehrkampf-Finalteilnahmen (Top 24) – z.B. durch Elisa Hämmerle (V), Lisa Ecker-Kranzlmüller (OÖ), Carina Hasenöhrl (K) oder Thomas Zimmermann (V) – gab es im Lauf der Jahrzehnte bereits mehrfach, allerdings ohne Platzierungen im vordersten Feld. Mehrere Top-10-Ergebnisse an Einzelgeräten wurden ebenfalls verbucht, z.B. durch den jetzigen Turnsport Austria-Sportdirektor Fabian Leimlehner (OÖ). Ein einziges Mal wurde bis jetzt bei einer Turn-EM die österreichische Hymne gespielt: Nach Vinzenz Höcks (St) Junioren-Gold bei EM 2014 in Sofia.


14/12/20

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