Österreichs Turnsport trauert um Rudi Katterschafka

Am 19. März 1925 geboren und nach Volks- und Hauptschule zum „Technischen Zeichner“ ausgebildet, wurde der Wiener 1943 als Artillerie-Leutnant zur Dt. Wehrmacht eingezogen, geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg holte Rudi Katterschafka die Matura nach und begann sein Architekturstudium an der Akademie der Bildenden Künste in der Meisterklasse des berühmten Prof. Clemens Holzmeister.

Der Vater von vier Kindern zeichnete im Laufe seiner selbständigen Tätigkeit als freischaffender Architekt für insgesamt über 2.000 höchst unterschiedliche Projekte verantwortlich.

Darunter befand sich z.B. auch das Kunstturn-Leistungszentrum in Wien-Schönbrunn. Doch Rudi Katterschafka war von 1960 bis 1990 auch Lehrer an der HTBL u. VA Mödling für Konstruktionslehre oder Baukunde.

Rudi Katterschafkas sportlicher Lebensinhalt war das Turnen. Er schaffte schon vor dem 2. Weltkrieg die Aufnahme in den Deutsch-österreichischen Nationalkader, stand nach dem Kriegsende dann in der österreichischen Nationalmannschaft. Bemerkenswert: Bis nach seinem 70. Geburtstag zeigte er sogar noch Riesenfelgen am Reck mit Salto-Abgang!

Als ehrenamtlicher Funktionär engagierte sich Rudi Katterschafka ebenfalls kräftig für seinen Sport, wurde für seine ruhige, sachliche, korrekte und ehrliche Art sehr geschätzt. Im Turnsport Austria war er von 1978 bis 1986 Schriftführer, danach fast 20 Jahre lang Rechnungsprüfer. 2005 wurde ihm die sehr seltene Auszeichnung zum „Turnsport Austria-Ehrenmitglied“ zuteil. Weitere Funktionen nahm der Verstorbene außerdem im Bereich der Sportunion wahr.

Das Beileid des Turnsport Austria und der österreichischen Turnfamilie gilt den Hinterbliebenen in drei Generationen. Das Begräbnis Rudolf Katterschafkas fand bereits am 20. September 2019 am Mödlinger Friedhof statt. Die Seelenmesse ist am 27. September 2019 um 19 Uhr in der Pfarre St. Leopold in 1020 Wien angesetzt.