Wann dürfen die Turnvereine wieder loslegen?

Turnverein-Sperre de facto schon seit einem Jahr!

Der überwiegende Großteil der heimischen Turnvereine ist auf die Benützung der Schulturnsäle angewiesen. Diese waren von Mitte März bis Ende Mai 2020 für den Vereinssport überall komplett gesperrt.

Im Juni 2020 hätte mit Hygieneauflagen, in kleinen Gruppen und mit Abstandregeln geturnt werden dürfen. Doch das konnten nur die Vereine mit eigenen Hallen nützen, denn fast alle Direktionen gaben die Turnsäle nicht frei (weil sie sie als große Klassenzimmer benötigten).

Im Sommer 2020 war zwar das meiste "fast normal". Doch die Turnhallen blieben großteils geschlossen...

Während der Sommerferien durften die Schulturnsäle wie immer bzw. schon wieder nicht benutzt werden. Mitte September ging es dann stark eingeschränkt in Kleingruppen und mit weiteren strengen Auflagen wieder los. Doch ein paar Wochen später wurde vor Beginn der Herbstferien im Oktober schon wieder die Notbremse gezogen. Seit damals ist der komplette Vereinssport bis heute offiziell verboten.

Fazit: Seit fast einem Jahr hatte der Großteil der österreichischen Turnvereine im besten Fall fünf bis sechs Wochen stark eingeschränkten Teilbetrieb in Kleingruppen und unter schwierigen Auflagen. Lieblings-Hobby ade. Diese Situation ist für die Mitglieder - insbesondere die Kinder und Jugendlichen - eine gesundheitliche und sportliche Katastrophe, aber auch eine organisatorische für die Vereine selbst: Zumindest ein kompletter Jahrgang ist verloren gegangen, wahrscheinlich viel mehr!

Nach dem Spitzensport braucht jetzt auch der Vereinssport eine Perspektive!

Der Turnsport Austria ist in die Experten-Arbeitsgruppen der Sport Austria eingebunden und steht in regelmäßigen Austausch mit den zuständigen Behörden. Für den Spitzensport und den Nachwuchs-Spitzensport konnten rasch geeignete Lösungen gefunden worden (derzeit trainieren österreichweit bereits rund 800 Elite- und Nachwuchs-Asse des Turnsports, die die dafür notwendigen harten Kriterien erfüllen, z.B. mindestens 12-15 Stunden professionelles Training pro Woche).

Jetzt geht es darum, für die zehntausenden weiteren Bewegungshungrigen in den 450 Turnvereinen eine Perspektive zu schaffen. Der Turnsport Austria unterstützt die Sport Austria (BSO) dabei voll. Demzufolge ist der Vereinssport kein Teil des Problems, sondern ein Teil der Lösung des Corona-Problems. Wenn er denn endlich seinen Teil dazu beitragen dürfte...!

Statement des Sport-Austria-Präsidenten nach dem "Gipfel" mit Sport- und Gesundheitsminister

Der "3-Stufen-Plan" der Sport Austria zum Hochfahren des Vereinssports

Robert Labner, Turnsport Austria-Generaslsekretär