Gino Vetter Fünfter im EYOF-Barrenfinale!
Im ungewohnt fehleranfällig und nervös ausgetragenen Finale – drei Turner vergaben ihre Chance durch Stürze, nur ein einziger der Acht, Sieger Jukka Ole Nissinen aus Deutschland, konnte seine Leistung gegenüber der Qualifikation verbessern – hätte Gino Vetter durchaus eine Chance auf das Medaillenpodium gehabt.
Kleine Unsicherheiten zu Beginn seines Programms verhinderten das. Dennoch ist dieser fünfte Platz – nach der Pferd-Bronzemedaille von Alfred Schwaiger am Vortag – das bislang zweitbeste österreichische EYOF Turn-Ergebnis der Geschichte.
Bislang klar beste EYOF-Turnbilanz für Österreich
Das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) 2022 geht für den österreichischen Turnsport mit einer sehr positiven Bilanz zu Ende. Davor hatte es bei allen 15 Sommer-EYOF seit 1991 nur eine einzige rotweißrote Top10-Platzierung im Kunstturnen gegeben: Vinzenz Höcks sechster Ringe-Finalrang 2013 in Utrecht. Dies wurde nun in Banska Bystrica sehr deutlich aufgebessert.
Beim EYOF 2022 wurden für das österreichische Kunstturnen neu in die Statistik aufgenommen: 1x Platz 3 (Alfred Schwaiger Pauschenpferd), 1x Platz 5 (Gino Vetter Barren) 1x Platz 6 (Mixed Pair Finale, Leni Bohle und Gino Vetter), 1x Platz 8 (Burschen-Team mit Schwaiger, Vetter und Nicolas Ivkic), 1x Platz 9 (Leni Bohle Schwebebalken) – und nur knapp außerhalb der Top Ten 4x Platz 11 (Gino Vetter Mehrkampf und Boden, Leni Bohle Sprung, Mädchen-Team mit Bohle, Aurea Wutschka und Valentina Frint). Das alles bei 38 beteiligten Ländern, 81 Turnerinnen und 92 Turnern.
Die Bedeutung des EYOF ist in den verschiedenen beteiligten olympischen Sportarten aufgrund der einheitlichen Alterslimits unterschiedlich hoch. Wegen des – im Vergleich zu anderen Sportarten – geringeren Spitzensport-Höchstleistungsalters treffen im Kunstturnen die besten europäischen Junior*innen aufeinander, die bereits knapp vor dem Sprung in die internationale Elite-Kategorie stehen. Daher gelten im Kunstturnen die EYOF-Ergebnisse als wichtiger Gradmesser für mögliche bzw. erwartbare zukünftige Leistungsentwicklungen an der Elite-Spitze.
Der österreichische Leistungssprung wurde deshalb in der internationalen Fachszene sehr aufmerksam konstatiert. Zitat von „Gymmedia“, einem führenden europäischen Fachportal: „Österreich ist jetzt auf dem Weg zur Turn-Topnation.“ Zitat „The Gymternet“ aus den USA: „Österreich war bislang, abgesehen von einigen erfolgreichen Gerätespezialisten, keine bekannte Turnnation. Nun war es unglaublich zu sehen, wie sich die Arbeit auszahlt. Mit einer brillanten Leistung konnten viele Teams verärgert werden, die normalerweise vor Österreich lagen, manche wurden sogar um Längen übertroffen. Hier ist sehr viel Potenzial.“
EYOF-Detail-Informationen
30/07/22
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