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Vinzenz Höck turnt nicht in Tokio, aber...

Vinzenz Höck turnt nicht in Tokio, aber...

…wäre er dort, hätte er sich heute mit einer normal starken Leistung wohl für das Olympia-Finale der besten acht Ringeturner qualifiziert. Drei mit 14.800 punktgleich bewertete Turner erreichten die Entscheidung auf den Positionen 6 bis 8.

Diese Marke erreichte und überbot Vinzenz Höck heuer bereits mehrfach, zuletzt bei seinen beiden Weltcupsiegen. Der 25-jährige Grazer: „Es tut schon weh, alles im Live-Stream zu sehen, statt selbst um die Medaillen zu kämpfen.“

Zur Einordnung: Weltweit nur vier Turner konnten sich über ihre Leistung an den Ringen direkt für die Olympischen Spiele qualifizieren: Die Top 3 der WM 2019 vor bald zwei Jahren – damals war Höck noch nicht ganz auf seinem heutigen Niveau (und wurde mit einem Drei-Zehntel-Abzug-Fehler und 14.300 „nur“ 16.) – und einer über die wegen Corona fast dreijährige Weltcupwertung. Von diesen vier schafften es drei heute ins Olympiafinale:

Titelverteidiger Eleftherious Pertrounias (GRE) führt das Feld nach der Qualifikation an (15.333), dazu der WM-Bronzene Samir Ait Said (FRA, heute Dritter mit 15.066) und Weltmeister Ibrahim Colak (TUR, heute Vierter mit 14.933). Der vierte direkt Qualifizierte, Italiens Vizeweltmeister Marco Lodadio scheiterte als Neunter knapp (mit 14.633 – einer Wertung, die Höck heuer IMMER geknackt hat).

Die fünf weiteren Ringe-Finalteilnehmer entstammen einem der zwölf Länder mit Team-Quotenplatz (Russland, Brasilien, 2x China), einer - Asil Adem aus der Türkei, zuletzt regelmäßig hinter Höck - schaffte es über die ebenso wenigen Mehrkampf-Quotenplätze zu den Spielen und heute mit einer Superkür in die Ringe-Entscheidung.

Turnsport Austria-Kunstturner-Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Auf seinem aktuellen Niveau mit einer fehlerfreien Kür, die Vinzenz zuletzt mehrfach gelungen ist, hätte er sich heute souverän für das Finale qualifizieren können. Denn wie immer bei Olympia ist noch dazu das Wertungsniveau ein wenig inflationär.“

Höck: „Es ist sicher keine ‚g‘mahde Wiesn‘, aber mit einer sehr guten Übung wäre ich vorne mit dabei. Das ist ärgerlich, denn ich halte den Olympia-Qualifikationsmodus nicht mehr für zeitgemäß. Zumindest die weltbesten Zehn an jedem Gerät sollten sich direkt qualifizieren, nicht nur vier.“ 

Das Olympia-2020-Qualifikations-Ergebnis an den Ringen

Alle Detail-Infos zum Turnsport bei den Olympischen Spielen in Tokio


24/07/21

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