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Wir trauern um Ludwig Winder

Wir trauern um Ludwig Winder

Über Jahrzehnte war Ludwig Winder eine der der prägenden Persönlichkeiten des österreichischen Kunstturnens. Der mehrfache Vorarlberger Meister, Nationalkaderturner und Pauschenpferd-Vizestaatsmeister 1955 widmete sich besonders dem Bewerten: bei zwei Olympischen Spielen wirkte der Turnsport Austria-Kampfrichterobmann als FIG-Chefkampfrichter (1992 und 1996), bei fast 30 Welt- und Europameisterschaften war er im Einsatz. Nun ist Ludwig Winder knapp nach seinem 90. Geburtstag verstorben.

Von 1974 bis 1996 war der am 4. Oktober 1931 geborene Ludwig Winder international brevetierter FIG-Kampfrichter, von 1979 bis 1996 österreichischer Kampfrichterobmann und beliebter Kurslehrer, von 1958 bis 1996 jedes Jahr verlässlich bei den Staatsmeisterschaften im Einsatz.

Doch selbst auf Basis dieser beeindruckenden Zahlen erkennt man dennoch noch nicht die tiefgreifende Bedeutung Winders, der als exzellenter Kommunikator und Netzwerker ebenso im großen internationalen Turngeschäft Fäden zog, wie in Österreich bis hinunter auf die Vereinsebene. Nicht von ungefähr kamen noch rund um die Jahrtausendwende mehrfach amtierende Olympiasieger*innen gerne als Stars zu den Vorarlberger Turntagen in die Dornbirner Messehalle.

Der gelernte Automechaniker verbrachte bereits 1953/54 nach der Meisterprüfung ein Mangement-Stipendium in New York, turnte natürlich auch im Big Apple und gewann am 24. August 1954 prompt die in Rochester ausgtragenen USA-Meisterschaften an drei Geräten (Pauschenpferd, Ringe, Barren). Winder war also 3x USA-Meister, aber nur einmal österreichischer Vize-Staatsmeister...

Wieder zuhause in Dornbirn gründete Ludwig sein "Autohaus Winder" und brachte es beruflich, als Vorarlberger KFZ-Innungsmeister, ebenso bis zum Chef-Funktionär. Selbst nach der Pensionierung und Übergabe des Familienbetriebs an seinen Sohn konnte es Ludwig Winder nicht lassen: bis nach dem 80. Geburtstag war er in der Werkstatt und bei der Stammkundenbetreuung tätig.

Noch 2007 und 2009 war Ludwig Winder im Organisationskomitee zuerst der Welt-Gymnaestrada und dann der World Gym For Life Challenge in Dornbirn einer der Bereichs-Verantwortungsträger (Vorführhallen und Showbühnen). Seine Hilfsbereitschaft und sein stets ehrenamtlicher Einsatz für den Turnsport bleiben unvergessen. Die Ehrenmitgliedschaft in der Vorarlberger Turnerschaft (seit 1992), das Turnsport Austria-Ehrenzeichen in Gold (verliehen 1996) oder das Ehrendiplom des Weltturnverbandes FIG (1998) sind nur einige der Auszeichnungen, die dies bezeugen.

Ludwig Winder ist nach einem erfüllten Leben am Samstag, 16. Oktober 2021 friedlich entschlafen. Das Beileid der österreichischen Turnfamilie gilt seinen Kindern, Enkeln, Urenkeln und weiteren Verwandten. Am Donnerstag, 21. Oktober findet um 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Leopold in Dornbirn-Hatlerdorf die Gedenkmesse statt. Die Verabschiedungsfeier ist tags darauf am Freitag, 22. Oktober 2021 ebendort um 10:15 Uhr sowie im Anschluss auf dem Friedhof Hatlerdorf.




18/10/21

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