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Starke, aber keine fehlerfreien Mehrkampf-Leistungen der österreichischen Turner bei der WM!

Starke, aber keine fehlerfreien Mehrkampf-Leistungen der österreichischen Turner bei der WM!

Vinzenz Höck und Alexander Benda zeigten bei der Kunstturn-Weltmeisterschaft in Stuttgart selbstbewusste Mehrkampfleistungen an der Obergrenze ihrer Möglichkeiten. Die beiden Grazer kamen sturzfrei durch ihre jeweils sechs Küren und zeigten sich am Ende „erleichtert“ (Höck, 78.699 Punkte) bzw. „glücklich, denn besser kann ich es nicht“ (Benda, 76.966).

Matthias Schwab (V) verzeichnete einen Sturz vom Pauschenpferd, blieb sonst ebenfalls fehlerfrei (74.065). Vinzenz Höck gelang an den Ringen erwartungsgemäß die stärkste österreichische Einzelgeräteleistung. Wegen der Mehrkampfbelastung – drei Geräte waren für ihn bereits vorher dran – kam er allerdings mit 14.300 Punkten an seiner Spezialität nicht an die absolute Topform heran.

Die drei Österreicher waren in den ersten der acht Wettkampfdurchgänge der WM gelost worden. Die Platzierungen werden allerdings erst nach dem Vorkampfende aller knapp 300 Turner aus 92 Ländern am späten Montag-Abend feststehen. Was Höcks Mehrkampfleistung für die Olympia-Qualifikation bedeutet, wird sich ebenfalls erst dann einschätzen lassen.

Turnsport Austria-Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Insgesamt sind uns 17 von 18 Küren aufgegangen. Wir hatten nur einen Sturz, Matthias am Pferd, das ist aller Ehren wert. Ein voller Mehrkampf auf WM-Niveau stellt eine immense Herausforderung dar, physisch wie psychisch. Da lastet viel auf den Schultern, so stark sie auch sind.“

Nationaltrainer Petr Koudela hatte an seinem 59. Geburtstag Grund zur Freude, resümierte: „Unser seit einem Jahr laufender detaillierter Vorbereitungsplan ist aufgegangen. Wir haben drei starke Mehrkämpfer top vorbereitet an den WM-Start gebracht und sie konnten ihre Leistungen abrufen. Jetzt müssen wir warten, was das insgesamt bedeutet.“

Der chronologische Wettkampfverlauf – von Kür zu Kür

Die Österreicher hatten die WM mit drei annähernd perfekten Küren am Reck begonnen. Jeder des Trios jubelte zu Recht erleichtert, nachdem er alle Flugelemente sicher gefangen und den Abgang souverän gestanden hatte. Höck: „Der gelungene Start war sicher sehr wichtig für den weiteren Verlauf.“

Es folgten drei ebenfalls bestens gelungene Bodenübungen mit hoher Dynamik, sauberer Ausführung und sicher gelandeten Sprungbahnen. Am nächsten Gerät Pauschenpferd kam Höck souverän durch sein Programm. Alexander Benda wollte „den Abgang voll rausschießen, denn wenn nicht jetzt wann dann“ und überpowerte etwas, was ihn einige Zehntelpunkte kostete.

Matthias Schwab stieg bei einer schwierigen Kombination einmal unfreiwillig vom Pauschenpferd ab: „Das kann leider an diesem Gerät immer passieren, schade, denn es hat mich ein Ergebnis nach Wunsch gekostet. Doch für mich war die Vorbereitung mit Schulterproblemen so schwierig wie noch nie. Daher bin ich am Ende doch zufrieden mit meiner heutigen Gesamtleistung.“

Dank zahlreicher lautstarker Zuseher aus Österreich gab es vor seinem Auftritt an den Ringen für Vinzenz Höck „beinahe Heim-WM-Atmosphäre“ (der Hallensprecher). Doch leider wurden die mittlerweile sehr hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt: Höck hielt einen Kraftteil nicht lange genug (drei Zehntelpunkte Penalty) und fixierte einen Handstand nicht sofort wacklerfrei. Seine leisen Top-8-Gerätefinalhoffnungen bleiben daher unerfüllt. Benda und Schwab gelangen ihre – deutlich weniger schwierigen – Ringeküren daraufhin optimal.

Am Sprung zeigten alle drei Turner souveräne Leistungen mit sicheren, wenn auch nicht perfekten Landungen. Am Barren musste Vinzenz Höck bei einem Verbindungselement eine Bewegungsunterbrechung verkraften, die er allerdings gut kaschierte – ganz zum Schluss sein einziger Patzer im gesamten WM-Programm. Alexander Benda und Matthias Schwab hingegen gelangen ihre Auftritte am letzten Gerät auf hohem Niveau nach Wunsch.

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06/10/19

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